Die Hochschulversammlung würdigt Ralph Eichler
Am 15. Dezember wird Ralph Eichler feierlich das ETH-Präsidium an Lino Guzzella übergeben. Am Donnerstag hat die Hochschulversammlung sein Engagement als Präsident verdankt.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2007 hat ETH-Pr?sident Ralph Eichler die Hochschulversammlung (HV) regelm?ssig über laufende Gesch?fte der Schulleitung orientiert. Ende Jahr tritt er als Pr?sident der ETH Zürich zurück. Entsprechend diskutierte die Plenarversammlung der HV am vergangenen Donnerstag nicht nur hochschulpolitische Themen, sondern sie würdigte auch die Leistungen des ETH-Pr?sidenten.
HV-Pr?sident Peter Widmayer anerkannte, dass Ralph Eichler w?hrend seiner Amtsdauer enorm viel für das das Wohlergehen der ETH geleistet habe, und dass die HV mit ihren Anliegen bei ihm auf offene Ohren gestossen sei.
An Ralph Eichlers Pr?sidentschaft sch?tzte Peter Widmayer besonders, dass er
- der ETH das Vertrauen in die Pr?sidentschaft zurückgegeben habe, da er die ETH verl?sslich, entschieden und mit ruhiger Hand geführt habe;
- der ETH Orientierung gegeben habe: Zum Beispiel mit der Gründung des Departements Gesundheitswissenschaften und Technologie (D-HEST). Damit habe er ein wichtiges Signal gegeben, dass die Technik für den Menschen da sei. Mit der Gründung des ETH-Instituts für Theoretische Studien (ETH-ITS) habe er zudem ein starkes Bekenntnis zur Grundlagenforschung abgelegt;
- das Profil der ETH gesch?rft habe, indem er auch klarstellte, ?was die ETH nicht macht?;
- in seiner Führungsarbeit ein feines Gespür für die Kultur der ETH gezeigt habe, ?dass ein Gestrüpp von Reglementen nicht das richtige Werkzeug ist, um aus der ETH das Beste herauszuholen.?
Peter Widmayer zog den Schluss: ?Ralph Eichler hat den ?Organismus ETH? mit Bauchschmerzen übernommen und l?sst ihn kerngesund zurück.?
Pr?sidentschaft im Zeichen des Erm?glichens
Diesem Fazit schloss sich Julia Wysling an, die von 2013 bis 2014 Pr?sidentin des Studierendenverbands VSETH war. Ralph Eichler habe die Anliegen der Studierenden klar, offen und aufrichtig wahrgenommen: ?Er war ein Freund der Studierenden, mit dem man auf Augenh?he diskutieren kann.? Die offene Kommunikations- und Erm?glichungskultur bezeichnete Julia Wysling als die Kernaspekte von Ralph Eichlers Pr?sidentschaft.
Seitens der Mittelbau Vereinigung AVETH würdigte Remo Senn die ehrliche und direkte Kommunikation: ?Indem Ralph Eichler die ETH sachlich, direkt und seri?s führte, lebte er ganz praktisch einen Verhaltenskodex vor.? Anschliessend überreichte Remo Senn dem abtretenden Pr?sidenten ein Pr?sent im Namen der ganzen Hochschulversammlung, einschliesslich des Lehrk?rpers und des Personals.
Ralph Eichler bedankte sich seinerseits bei der HV für die Zusammenarbeit: ?Es zeichnet die ETH aus, dass man rational untereinander diskutieren kann. Die Verantwortung hat mich gefordert, doch wusste ich, dass ich in der Schulleitung jederzeit auf ein starkes Team zurückgreifen darf.?
Die Hochschulversammlung vereinigt alle vier Hochschulgruppen: Lehrk?rper, Mittelbau, Studierende sowie administrative und technische Mitarbeitende. Zu den Kernaufgaben der HV geh?rt die konstruktiv-kritische Begleitung der Führungsarbeit der Schulleitung, des ETH-Rats und die Diskussion hochschulpolitischer Themen.
Gender Action Plan und ETH-Gesetzes?nderung
So diskutierte die HV am Donnerstag unter anderem den Gender Action Plan und eine geplante ?nderung im ETH-Gesetz mit Blick auf weitere Verbesserungen.
Der Gender Action Plan ist eine der Neuerungen aus Ralph Eichlers Amtszeit: In dem Aktionsplan legt die ETH Zürich verbindlich fest, wie sie ein ausgewogenes Gleichgewicht der Geschlechter erreichen will und definiert dazu die Verantwortung des ETH-Pr?sidenten und der 澳门美高梅金殿 für deren Umsetzung.
Sehr umstritten war in der HV ein Antrag des ETH-Rats, der im ETH-Gesetz die M?glichkeit vorsieht, dass die EPFL und die ETH die Zulassung für Studierende mit einem ausl?ndischen Vorbildungsausweis beschr?nken k?nnten, falls Kapazit?tsengp?sse im ersten Semester eines Bachelorstudiums auftr?ten.
Diesen ?nderungsantrag hat die Schulleitung derzeit ETH-intern in die Vernehmlassung geschickt. Die HV nahm den Antrag zur Kenntnis, verbunden mit dem Vorbehalt, dass für die Zulassung zum Studium eigentlich eine Regelung vorzuziehen w?re, die auf Kriterien der Qualit?t und der Eignung beruht statt auf der Herkunft der Studierenden (zu den Hintergründen der beantragten Gesetzes?nderung vgl. die externe Seite Medienmitteilung des ETH-Rats vom 19. September 2014).