Innovation im Weltraum fördern
Das ESA BIC Switzerland F?rderprogramm startet mit sieben neuen Start-ups in die zweite Runde: Besonders überzeugt hat die Jury unter anderem ?IRsweep?, ein Spin-off der ETH Zürich und der Empa. Mit einem Spektroskopieger?t, das Infrarotlaserstrahlung einsetzt, m?chte das Start-up Umweltanalysen vom Weltall aus pr?zisieren.
Ausgelassene Freude herrscht im Büro des Spin-offs ?IRsweep? am Institut für Quanten Elektronik auf dem ETH 澳门美高梅金殿 H?nggerberg. Deren Gründer Andreas Hugi, Markus Geiser und Markus Mangold sowie ihre drei Mitarbeitenden hatten allen Grund zum Feiern: Zusammen mit sechs anderen Start-ups – darunter vier weiteren Firmen der ETH Zürich – im Bereich Raumfahrttechnologien und –anwendungen wurde IRsweep für das ESA BIC Switzerland F?rderprogramm ausgew?hlt. Die Unternehmen profitieren in einer ersten Phase von einem Unterstützungsbeitrag in H?he von 50‘000 Euro. Zus?tzlich erhalten die Start-ups technologische und betriebswirtschaftliche F?rderung vom breiten Partnernetzwerk von ESA BIC Switzerland. Die in der zweiten F?rderrunde ausgew?hlten Spin-offs sind externe Seite Pristem von der EPFL und externe Seite Skypull aus dem Tessin sowie die fünf ETH Zürich Firmen externe Seite IRsweep, externe Seite Anybotics, externe Seite Diramics, externe Seite Embotech und externe Seite Fixposition. Die Start-ups überzeugten sowohl mit bahnbrechenden Technologien als auch mit Businesspl?nen und Gesch?ftspotential.
Umweltanalysen aus dem Weltall
Das Kernstück der Forschungst?tigkeit von IRsweep bildet das ?IRspectrometer? – ein Spektroskopieger?t, das im Gegensatz zu herk?mmlichen Infrarotspektrometern Laserstrahlung zur Anwendung bringt. In der Zukunft k?nnte das IRspectrometer für Umweltanalysen im Weltall eingesetzt werden. ?Satellitengestützte Umweltanalysen tragen dazu bei, die globale Luftverschmutzung und deren Transport in der Atmosph?re besser zu verstehen?, erkl?rt Markus Mangold; Leiter technologische Entwicklungen bei IRsweep. In der Praxis würde das IRspectrometer, auf Satelliten stationiert werden und Laserstrahlung in Richtung Erde aussenden. Durch die Bestrahlung geraten die Moleküle in der Atmosph?re in Schwingungen. ?ber das zurückgestrahlte Spektrum, das für jedes Molekül einzigartig ist, lassen sich dann Rückschlüsse über die Materialzusammensetzung in der Atmosph?re ziehen. ?Infrarotlaserstrahlen sind eine besonders intensive Lichtquelle und bieten dadurch eine enorme Pr?zision?, so Markus Mangold über die Vorteile des Ger?tes. Noch ist es für die Anwendung im Weltraum zu gross und vor allem zu schwer. Mit Hilfe des F?rderprogramms besitzt das Team nun die finanziellen Mittel, um das Ger?t für Anwendungen im Weltraummarkt anzupassen.
Ein Verfahren – viele Anwendungsm?glichkeiten
Die Anwendung des entwickelten Spektroskopieverfahrens für Forschungsprojekte im Weltraum hatte das Team bei der Gründung 2014 nicht im Fokus. Erst durch eine Projektausschreibung, welche spezifisch nach ?Infrarotspektroskopie für biologische Proben im Weltraum? suchte, wurde dem Team klar: ?Unsere Produkte k?nnen auch im Weltall von Nutzen sein?, erz?hlt Mangold. Ursprünglich wurde das IRspectrometer für medizinische und industrielle Forschungsprojekte entwickelt und eingesetzt. Das Verfahren punktet mit einer bestimmten Eigenschaft: Geschwindigkeit. Diese ist gerade bei der Biospektroskopie essentiell. Lebenswichtige biologische Prozesse im K?rper, wie beispielsweise die Faltung von Proteinen, vollziehen sich so schnell, dass sie mit bisherigen Messmethoden nicht erfasst werden konnten. Die Infrarotlaserstrahlen erm?glichen es nun, genau solche Vorg?nge, die in einem Zeitraum von Mikrosekunden ablaufen, zu messen und zu beobachten.
Alzheimer und Parkinson besser verstehen
Der Einsatz des IRspectrometer k?nnte helfen, die Vorg?nge bei Proteinfaltungskrankheiten wie Alzheimer oder Parkinson besser zu verstehen. IRsweep plant daher nicht nur die Anwendungsm?glichkeiten des Verfahrens im Weltraum, sondern auch in der Medizin weiterzuentwickeln. ?In den kommenden Wochen werden wir die Zusammenarbeit mit Forschenden aus der Medizin intensivieren und erste Probemessungen durchführen?, so Mangold.
ESA BIC Switzerland
ESA BIC ist eine 2003 lancierte Initiative der Europ?ischen Weltraumorganisation ESA. Das Schweizweite und von der ETH Zürich geleitete Programm ESA BIC Switzerland wurde im November 2016 lanciert und hat seither 10 Start-ups ausgew?hlt. Ziel ist Start-ups im Bereich von Raumfahrttechnologien und –anwendungen zu f?rdern. ESA BIC Switzerland hat die Kapazit?t, j?hrlich bis zu zehn Start-ups zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit Partnern und Sponsoren werden Jungunternehmen für einen Zeitraum von maximal zwei Jahren gef?rdert. Die Start-ups erhalten in einer ersten Phase total 50‘000 Euro. In einer zweiten Phase k?nnen die gef?rderten Unternehmen mit bis zu 450‘000 Euro weiterer Unterstützung rechnen. Darüber hinaus profitieren die Unternehmen auch von individuellen Coaching-Leistungen, Netzwerkaktivit?ten und einem europaweiten Netzwerk in Industrie und Forschung. Damit ist es eines der attraktivsten F?rderprogramme für Jungunternehmen in der Schweiz.