Neues Zentrum für KI-Forschung
Die ETH Zürich er?ffnet ein neues Forschungszentrum für künstliche Intelligenz. Ein Kernteam von zun?chst 29 Professuren, ein neuer Gesch?ftsführer und ein Fellowship-Programm sollen die interdisziplin?re Erforschung dieser Schlüsseltechnologie weiter voranbringen.
Warum KI eine wichtige Technologie für die ganze Gesellschaft ist, zeigt folgendes Beispiel: Gelbsucht ist eine der meistverbreiteten Krankheiten bei Neugeborenen. Rund 60 Prozent zeigen Symptome. Bei etwa 10 Prozent der betroffenen Kinder verl?uft die Krankheit kritisch und ohne Behandlung drohen Behinderungen mit lebenslangen Konsequenzen. Die Diagnose der Krankheit ist einfach und mit einer Lichttherapie ist sie therapierbar. Doch immer kürzere Spitalaufhalte k?nnen dazu führen, dass die Symptome erst auftreten, wenn die Eltern schon zu Hause sind.
Forschenden der ETH Zürich ist es gelungen, mit Hilfe eines neuen KI-Modells eine App zu entwickeln, welche die Erkrankung eines Babys anhand von lediglich vier Indikatoren schon 48 Stunden bevor die ersten Symptome auftreten vorhersagen kann. ?Diese App entstand in enger Zusammenarbeit von KI-Forschenden und Medizinern?, erkl?rt Julia Vogt, Professorin für Medizinische Datenwissenschaft. Interdisziplin?re Kooperationen sind beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Denkmuster und fehlender gegenseitiger Fachkenntnisse eine grosse Herausforderung. Mit der Er?ffnung des ?ETH AI Centers? – einem ETH-weiten Zentrum für die KI-Forschung – schafft die ETH Zürich Raum und Ressourcen, um die KI-Forschung in Grundlagen, Anwendungen und Auswirkungen zu intensivieren.
?Das ETH AI Center intensiviert den interdisziplin?ren Dialog mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft über eine innovative und vertrauensf?rdernde Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz?, sagt Detlef Günther, Vizepr?sident Forschung an der ETH Zürich. Ausserdem soll das Zentrum zu einem Inkubator für KI-Start-ups werden und in einem Open-Lab gemeinsame Forschungsprojekte mit internationalen Expertinnen und Experten erm?glichen. Es wird dazu auch Teil des europ?ischen AI-Forschungsnetzwerks ELLIS werden.
Neue R?ume, neue Leitung
Das Zentrum hat bereits R?umlichkeiten im Hochschulquartier bezogen, sp?ter werden im Andreasturm in Oerlikon neue Bürofl?chen und Laborr?ume zur Verfügung stehen. Als Executive Director konnte PD Dr. Alexander Ilic gewonnen werden, der zuletzt als Unternehmer und Gesch?ftsführer von Magic Leap Schweiz gearbeitet hat. ?Es freut mich sehr, dass wir mit Alexander Ilic einen ausgewiesenen KI-Experten für diese Aufgabe gewinnen konnten. Er ist ein erfolgreicher KI-Unternehmer, kennt die akademische Welt und ist in der KI-Szene bestens vernetzt?, sagt Andreas Krause, Professor am Institut für maschinelles Lernen und Vorsteher des ?ETH AI Centers?.
?ber 29 Professuren im Kernteam
Das neue Forschungszentrum setzt sich aus Kernmitgliedern, assoziierten Mitgliedern und den AI-Fellows zusammen. Zu den Kernmitgliedern geh?ren bereits zu Beginn über 29 Professorinnen und Professoren aus sieben 澳门美高梅金殿n, die sich mit grundlegenden KI-Themen wie maschinellem Lernen oder Bild- und Sprachverstehen befassen. Diese betreuen auch die neuen Fellows des ?ETH AI Centers?, also Top AI-Talente, die weltweit rekrutiert und mit einem Stipendium gef?rdert werden. ?Wir bilden so Expertinnen und Experten aus, die in der Lage sind, interdisziplin?re KI-Projekte umzusetzen?, so Günther. Das ETH AI Center wird zudem die Verbindung zu assoziierten Mitgliedern pflegen, die aus allen 澳门美高梅金殿n der ETH, von anderen Institutionen und aus der Privatwirtschaft ins Zentrum kommen, um gemeinsame Forschungsprojekte umzusetzen.
Künstliche Intelligenz nach ethischen Grunds?tzen
Die Forschenden des ?ETH AI Centers? wollen Werkzeuge entwickeln, die Menschen in verschiedenen Bereichen dabei unterstützen, komplexe Aufgaben effizient zu l?sen. Dabei ist es essenziell, dass die angewendeten KI-Modelle zuverl?ssig funktionieren und ihre Ergebnisse robust, erkl?rbar und fair sind. ?Zuverl?ssigkeit und Nachvollziehbarkeit sind für die KI-Forschung essenziell?, erkl?rt Andreas Krause. ?Sie betreffen hochrelevante Fragen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen und der Ethik von KI.? Gerade in Forschungsgebieten wie Gesundheit, Mobilit?t, Architektur, Energie oder Klima, in denen die ETH Zürich bestens positioniert ist, helfen vertrauenswürdige KI-L?sungen dabei, die Akzeptanz dieser Technologien in der Bev?lkerung zu erh?hen. ?Eine breite Akzeptanz ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil?, ist Krause überzeugt.