300 000 Datenpunkte für Betrieb, Sicherheit, Wohlbefinden und Energieeffizienz

Seit Anfang 2024 ist die Geb?udeautomation eine eigenst?ndige Sektion der Abteilung Engineering und Systeme von VPIN. Dies widerspiegelt die zunehmende Bedeutung dieses Bereichs im Rahmen der Digitalisierung und verbessert die Ausgangslage für zukünftige Entwicklungen.

Das Bild zeigt einen Mitarbeiter von Facility Services, der in einem Kellerraum auf das Leitsystem der Gebäudeautomation zugreift.
Die Geb?udeautomation unterstützt den Betrieb, die Sicherheit, das Wohlbefinden und die Energieeffizienz in den Geb?uden der ETH Zürich. Hier greift ein Spezialist vor Ort auf das Leitsystem zu. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

Die Geb?udeautomation steuert wesentliche Aspekte der Haustechnik wie Heizung, Lüftung oder Beleuchtung mit dem Ziel, den energieeffizienten und sicheren Betrieb von Ger?ten und Systemen sicherzustellen und gleichzeitig das Raumklima zu optimieren. Da viele Steuerungsbefehle automatisiert ablaufen bzw. in Regelkreisen programmiert sind, spricht man von Geb?udeautomation.

Die gleichnamige Sektion betreut mit elf Mitarbeitenden zum Ersten das Geb?udeleitsystem der ETH – mit rund 30 Servern, über 4000 Automatisierungsstationen und mehr als 300 000 Datenpunkten eines der gr?ssten dieser Art in der Schweiz – und zum Zweiten die Entwicklung und Implementierung von intelligenten Geb?udel?sungen.

Feldebene: Steuerbare Ger?te und Sensoren

Im Fachjargon unterscheidet man bei der Geb?udeautomation drei Ebenen. Die Feldebene umfasst die Steuerung einer Vielzahl von Ger?ten, so etwa Ventilatoren, Lüftungsklappen, Heizungsregler, Klimaanlagen, Beleuchtungen oder Jalousien. Hinzu kommen Sensoren, die Temperatur, Licht oder die Luftqualit?t messen und entsprechende Daten liefern.

Alle diese Ger?te und Sensoren sind über ein Kommunikationssystem miteinander verbunden. An der ETH Zürich werden so mehrere hunderttausend Datenpunkte überwacht, Tendenz stark steigend. Denn mit zunehmender Komplexit?t der Geb?ude steigt die Anzahl Datenpunkte im Verh?ltnis zur Geschossfl?che. Ein Datenpunkt entspricht dabei einer Information – etwa: Temperatur im Raum X – oder einem Steuerungsbefehl, z.B.: Jalousien Fassade Süd schliessen.

Automatisierungsebene: Dezentrale Kommandostationen

Auf einer zweiten Ebene befinden sich die Automationsstationen. Bei der ETH Zürich gibt es verteilt über alle Geb?ude über 4000 davon. Hier laufen die Signale zusammen, sie werden verarbeitet und es werden bei Bedarf Steuerungsbefehle in das System zurückgeschickt.

Zum Beispiel meldet ein Fühler in einem vollbesetzten H?rsaal den Anstieg der CO2-Konzentration. In der Automationsstation wird dieses Signal in den Regelkreis für Frischluft eingespeist und entsprechend wird automatisiert die Lüftung hochgefahren. Durch die erh?hte Leistung der Ventilatoren sinkt der CO2-Wert wieder in den Sollwertbereich und nach der Vorlesung darunter. In der Folge gibt es einen neuen Steuerungsbefehl, der die Lüftung wieder drosselt, um Strom zu sparen.

Managementebene: Geb?udeleitsystem

Die Automationsstationen werden mit dem Geb?udeleitsystem überwacht und gesteuert. Diese Software – die ETH verwendet seit über zwanzig Jahren ControlMaestro – bildet die dritte Ebene und damit das Kernstück der Geb?udeautomation. 12 500 Prozessbilder zeigen in unterschiedlichen Granularit?tsstufen vom 澳门美高梅金殿 über die Geb?udebereiche bis hinunter zu den Geb?uden und einzelnen Anlagen oder Gewerken alle Elemente der Geb?udeautomation und erlauben, Daten auszulesen und Steuerungen anzupassen.

Das Leitsystem dient prim?r der ?berwachung der Geb?ude und Anlagen und erlaubt Fehlfunktionen im laufenden Betrieb zu erkennen, bevor die Nutzenden davon betroffen sind oder Sch?den entstehen k?nnen. Zus?tzlich zu diesen Anforderungen rund um Verfügbarkeit und Sicherheit versucht die Geb?udeautomation auch weitere sich teils widersprechende Interessen zu erfüllen. Dies betrifft einerseits den Komfort der Nutzenden – m?glichst konstante Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit unabh?ngig von Saison und Wetter – und andererseits Optimierungs- und Sparmassnahmen rund um den Energie- und Medienverbrauch.

Vom Alarmsystem zur Betriebsoptimierung

Der Ursprung der Geb?udeautomation liegt klar in der St?rungsanalyse. So erm?glichten die ersten Systeme in den 1980er Jahren mit raumfüllenden Rechnern erstmals detaillierte Fehlermeldungen. Auch heute sind Alarmierungen Teil der Geb?udeautomation. Alarme reichen von unkritischen Wartungsmeldungen, über St?rmeldungen ohne Dringlichkeit bis zu dringlichen Sachschutzmeldungen oder gar Brand- oder Personenalarmen. Ereignisse der beiden h?chsten Stufen werden direkt durch die Alarmzentrale bearbeitet. Zudem werden sie via Pager an die Spezialisten von Facility Services gemeldet. Denn bei St?rungen und für Wartungsarbeiten sind diese nicht nur n?her am Geschehen, sie kennen die Anlagen in ihrem Geb?udebereich auch am besten.

Die Bedeutung des Leitsystems für die Betriebsoptimierung nimmt aber zu. Dank 2340 Messstellen für Elektrizit?ts- und Wasserverbrauch, K?lte- und W?rmeleistung zeigt es die Energiestr?me in Geb?uden und Anlagen auf und ist daher erste Adresse, wenn es darum geht, Sparpotenziale für Netto-Null oder auch finanzieller Natur zu erschliessen. Die Geb?udeautomationssysteme werden daher ein wichtiger Baustein für den geplanten Digitalen Zwilling des 澳门美高梅金殿 sein.

Beschaffungsrechtliche Ausschreibung Geb?udeleitsystem

Die ETH Zürich nutzt seit über 20 Jahren das gleiche Leitsystem. Nun wurde beschlossen, das System am Markt neu auszuschreiben. Dabei werden im ETH-Bereich Synergien genutzt und die Ausschreibung zusammen mit dem PSI publiziert. Weitere Informationen folgen.

Immer aktuell informiert

M?chten Sie stets die wichtigsten internen Informationen und News der ETH Zürich erhalten? Dann abonnieren Sie den Newsletter ?Intern aktuell? und besuchen Sie regelm?ssig Staffnet, das Info-??Portal für ETH-??Mitarbeitende.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert