Wie sich die ETH Zürich baulich weiterentwickelt
Die ETH Zürich entwickelt sich weiter: In den n?chsten Jahren entstehen nicht nur neue Geb?ude, sondern auch die Raum- und Bürokonzepte im Innern wandeln sich. Eine Townhall hat ETH-Angeh?rige über die bauliche Entwicklung der ETH Zürich orientiert.
Rund 600 ETH-Angeh?rige haben live an der virtuellen Townhall zur baulichen Weiterentwicklung der ETH-Zürich teilgenommen. In eineinhalb Stunden erfuhren sie Aktuelles zu den Planungsprozessen, den Auswirkungen des starken Wachstums der ETH Zürich auf die Infrastrukturen und zur Nachhaltigkeit als wichtiger Voraussetzung der Arealentwicklung.
Neue Arbeits- und Bürokonzepte
Von grossem Interesse waren die Ausführungen rund um neue Bürokonzepte. Ulrich Weidmann erl?uterte, dass sich unsere Arbeitspl?tze aus verschiedenen Gründen mittelfristig ver?ndern werden. Zum einen ist die geplante schrittweise Ausweitung flexibler Arbeitsformen Teil eines Kulturwandels. Zum andern werden viele Aufgaben an einer Hochschule wie der ETH Zürich heutzutage team- oder fachübergreifend gel?st. Flexible aufgabenorientierte Bürokonzepte unterstützen dies, indem sie für jede Art der Arbeit die passende Umgebung und Raum für Austausch bieten k?nnen.
Bauprojekte
Der Blick auf den 澳门美高梅金殿 war vielleicht etwas ungewohnt, aber spannend für viele, die pandemiebedingt in den letzten eineinhalb Jahren gr?sstenteils oder ausschliesslich im Home-Office gearbeitet haben. Einiges hat sich getan seither auf den Arealen der ETH Zürich. Neue Geb?ude wie das Octavo, der HIF-Labortrakt oder das neue Student Project House im alten Fernheizkraftwerk sind fertiggestellt und bezogen worden.
Andere Bauprojekte wie die Sanierung des HG-Vorplatzes und die darunterliegende Einstellgarage wurden gestartet und Neubauten wie die Lehr- und Forschungsgeb?ude GLC und BSS schritten mit dem Innenausbau voran. Mit Visualisierungen gaben Ulrich Weidmann, Vizepr?sident für Infrastruktur, und Daniel Bucheli, Leiter Abteilung Immobilien, einen Ausblick auf geplante Neubau-, Sanierungs-, und Freiraumprojekte, die heute vor Ort gar noch nicht zu sehen sind. Und das sind einige. Vor allem auf dem 澳门美高梅金殿 H?nggerberg.
Bilder der 澳门美高梅金殿entwicklung und der Bauprojekte
Konnten Sie nicht live mit dabei sein? Schauen Sie sich die Videoaufzeichnung der Veranstaltung an — entweder im Videoportal oder gleich hier.
Aufzeichnung Townhall vom 31. August 2021
Fragen
Townhall-Teilnehmende konnten w?hrend der Veranstaltung Fragen via der Q&A-Funktion eingeben. Nachfolgend werden diese nach Themen zusammengefasst beantwortet.
Die ETH ist in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewachsen. Das Budget für die Infrastruktur konnte prozentual nicht gleich erh?ht werden. Was hat dies für Auswirkungen?
Die Bau-Investitionen der Periode von 2000 bis 2019 betrugen durchschnittlich MCHF 150 pro Jahr. Die geplanten Bau-Investitionen (nach den speziellen Jahren 2020 - 2022 mit mehreren Grossprojekten gleichzeitig) ab 2023 und den Folgejahren sind stabil mit MCHF 180 pro Jahr geplant, was eine Steigerung der durchschnittlichen, j?hrlichen Bauinvestitionen von 20 Prozent bedeutet. Da die Bau-Investitionen Teil des Budgets der ETH Zürich sind, müssten bei h?heren Bauausgaben dementsprechend die Mittel für Lehre, Forschung und Wissenstransfer reduziert werden. Es ist im Interesse der gesamten ETH Zürich, die Immobilienkosten auf einem nachhaltig finanzierbaren Niveau zu halten. Um mit dem festgelegten Budget die Bedürfnisse decken zu k?nnen, sind nebst der generellen Wachstums-Entschleunigung weitere Massnahmen notwendig. Dazu z?hlen insbesondere eine konsequente Bedarfspriorisierung mit Blick auf Kernaufgaben der ETH Zürich, die Substanzerhaltung der Infrastrukturen sowie die Ausbaustandardisierung. Zentral ist zudem ein n?chster Schritt in der effizienteren Fl?chennutzung, insbesondere durch Sharing-Konzepte für alle Raumtypen.
Wie geht die ETH mit den Geb?uden im Bestand um, besonders mit schützenswerten Geb?uden? Gibt es einen Richtwert, nach wie vielen Jahren diese saniert werden?
Die Substanzerhaltung bestehender Geb?ude ist eine konkrete und quantifizierte Zielvorgabe des Bundesrats und ein wichtiger Bestandteil der ETH-seitigen Bauinvestitionen. Derzeit h?lt die ETH Zürich den Zielwert ein, aber es braucht in den n?chsten Jahren zus?tzliche Anstrengungen. Nebst Projektleitenden, welche sich um Neubauten kümmern, besteht die Abteilung Immobilien zum Grossteil aus sogenannten Objektverantwortlichen, die den Zustand bestehender Geb?ude erfassen und entsprechend notwendige Unterhalts- und Sanierungsmassnahmen in Auftrag geben. Grosszyklische Sanierungen fallen bei einem Geb?ude nach rund dreissig bis vierzig Jahren an. Besonders im n?chsten Jahrzehnt stehen solche bei mehreren gr?sseren Geb?udekomplexen bevor. So zum Beispiel beim HIL, HCI, MM und dem ET-Bereich. Zugunsten von Ausbauprojekten für Lehre und Forschung (HIC, HPQ) hat die ETH Zürich grosse Sanierungen letztmals geschoben, diese werden aber die Baut?tigkeit der 2030er-Jahre pr?gen.
Auf dem 澳门美高梅金殿 H?nggerberg hat die ETH Zürich die M?glichkeit, sich fl?chenm?ssig weiterzuentwickeln. Ist bereits Genaueres über die Nutzung dieser Fl?che bekannt bzw. wie diese z.B. auch anteilsm?ssig der Lehre und der Forschung zugutekommt?
Der Masterplan macht bewusst keine Aussagen zur genauen Nutzung der Fl?chen, diese ergibt sich jeweils aus dem effektiven Bedarf zum Zeitpunkt der Planung und Realisierung eines Geb?udes. Gebaut wird nur basierend auf einem effektiv vorliegenden Bedarf. In dem dynamischen Umfeld, in dem sich die ETH befindet, ist es wichtig, flexibel und bedarfsgerecht reagieren zu k?nnen.
Neue Ansprüche und Rahmenbedingungen für den Immobilienbereich werden top-down vorgegeben. So zum Beispiel die neuen Antragstellungsprozesse, Einschr?nkungen zur flexiblen Anpassung von Nutzendenwünschen oder die Einführung neuer Bürokonzepte. Steht diese Vorgehensweise nicht im Widerspruch zum laufenden rETHink-Prozess, bei welchem solche Themen aus einer bottom-up Perspektive angegangen werden?
Die ETH Zürich war bisher gegenüber den Nutzerinnen und Nutzern flexibler und grosszügiger als wohl jede andere vergleichbare Institution. Dies hat unbestritten zum akademischen Erfolg und zur ETH-Kultur beigetragen, l?sst sich aber in der angespannten Finanzlage nicht mehr aufrechterhalten. Die Straffung der Prozesse und die Professionalisierung der Bestellprozesse werden bedarfs- und zeitgerechte Infrastrukturen trotz restriktiverer Finanzen sicherstellen. Erste Erfahrungen zeigen, dass dies sehr gut m?glich ist.
Wird jedes Geb?ude hinsichtlich Nachhaltigkeitsfaktoren geprüft?
Die ETH Zürich bindet die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft jeweils gleichwertig in Entscheidungen rund um die 澳门美高梅金殿entwicklung ein. Dies tut sie sowohl auf übergeordneter Areal- wie auch auf Objektebene. Es ben?tigt also sowohl eine übergeordnete Betrachtungsweise wie zum Beispiel bei der Planung der Energieversorgung eines gesamten Areales (Bsp. Anergienetz) wie auch eine rein geb?udespezifische Sichtweise. Die Anforderungen auf Stufe Bauprojekt sind in einer zugeh?rigen Richtlinie definiert. Dazu geh?ren zum Beispiel die Themen Materialisierung, Energieeffizienz und Lebenszykluskostenbetrachtung.
Woher stammt der Strom mit dem E-Fahrzeuge aufgeladen werden?
E-Fahrzeuge werden vom ETH-Stromnetz gespiesen. Die ETH Zürich bezieht 88 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Wird es auf dem H?nggerberg zukünftig auch unpers?nliche Parkpl?tze mit Ladem?glichkeiten eines Plug-ins für Elektroautos geben?
Parkpl?tze mit Ladestationen sind prim?r für ETH-Fahrzeuge vorgesehen. Einzelne Parkpl?tze für Besuchende sind ebenfalls mit Ladestationen ausgerüstet. Regelm?ssige Pendlerinnen und Pendler mit E-Fahrzeugen k?nnen einen pers?nlichen Parkplatz mieten. Im Mietpreis ist der Stromverbrauch inbegriffen.
Die Parkplatzsituation im Zentrum ist angespannt und durch Aufwertungen des Aussenbereichs wie zum Beispiel beim Sternwartpark sind weitere Parkpl?tze weggefallen. Gibt es Bestrebungen zus?tzliche Parkpl?tze im Zentrum anzubieten?
Wir sind in der glücklichen Lage, dass nur rund 5 Prozent der ETH-Angeh?rigen mit dem pers?nlichen Auto anreisen. Durch die Sanierung der HG Tiefgarage ist das Angebot tempor?r eingeschr?nkt. Auf der Oberfl?che werden einzelne Parkpl?tze zugunsten von Veloabstellpl?tzen oder Sharing-Angeboten aufgehoben. Die von der Stadt vorgeschriebenen Parkpl?tze pro Areal werden selbstverst?ndlich eingehalten.
Was bestehen für Pl?ne für die kurz-, mittel-, und langfristige ?V-Erschliessung des 澳门美高梅金殿 H?nggerberg?
Im Dezember 2019 erfolgte eine Fahrplanverdichtung der Linie 80. Mit der Elektrifizierung der Linien 69 und 80 ab 2024 wird durch den Einsatz von Doppelgelenkbussen schon bald die Kapazit?t pro Bus zudem um rund 25 Prozent erh?ht. Zudem verkehrt der ETH-Link seit einem Jahr elektrisch und w?hrend des Semesters sogar im 10-/20-Minuten-Takt. In wenigen Jahren wird somit der ?ffentliche Verkehr auf dem H?nggerberg noch leistungsf?higer und voll elektrisch sein.
Reicht l?ngerfristig eine Kapazit?tssteigerung um 25 Prozent aus? Br?uchte es nicht weitere Massnahmen?
Das Mobilit?tskonzept für den H?nggerberg hat gezeigt, dass diese 25 Prozent ausreichen. Allerdings sind flankierend auch innerbetriebliche Massnahmen wie flexible Arbeitszeiten, gestaffelte Unterrichtszeiten etc. erforderlich. New Work mit erh?htem Home-Office-Anteil wird die Verkehrsspitzen zum H?nggerberg weiter d?mpfen. Die VBZ hat im externe Seite Zukunftsbild 2050 erarbeitet, wie die Mobilit?t in der Stadt Zürich im Jahr 2050 aussehen soll. In diesem sind zwei neue Tramringe vorgesehen. Der ?ussere davon verliefe vom Bahnhof Enge via Bahnhof Altstetten, H?nggerberg nach Bahnhof Oerlikon. Die ETH Zürich steht mit der VBZ in einem engen Austausch hinsichtlich der ?V-Erschliessung ihrer Areale.
Viele Mitarbeitende und Forschende müssen sehr konzentriert arbeiten k?nnen. Wie stimmt das überein mit den vorgestellten Bürokonzepten in Grossraumbüros?
An einer modernen Spitzenhochschule werden viele Aufgaben team- und fachbereichsübergreifend gel?st. Die neuen aufgabenorientierten Konzepte f?rdern dies, indem sie für jede Art der Arbeit die passende Umgebung bieten. Auch Rückzugsm?glichkeiten und Orte für konzentriertes und stilles Arbeiten sind ein wichtiger Bestandteil von Multi-Space-Bürolandschaften. Zudem werden die M?glichkeiten für Home-Office im Rahmen von New Work künftig erweitert.
In den letzten eineinhalb Jahren haben wir viel Erfahrungen mit dem Home-Office machen k?nnen. Inwiefern werden diese Erfahrungen genutzt, um flexible Arbeitsmodelle zu f?rdern? Dies h?tte sicherlich auch positive Effekte hinsichtlich einer effizienten Nutzung von Bürofl?che.
W?hrend der Pandemiezeit konnten wir viel Erfahrungen mit vermehrtem Home-Office machen. Die ETH Zürich will diese Erfahrungen unbedingt nutzen und in die Ausgestaltung flexibler Arbeitsformen miteinbeziehen. Die neuen Arbeitsformen (mehr Home-Office, dafür kein fester Arbeitsplatz) sind zudem eine grosse Chance, unsere Fl?chen effizient zu nutzen und das bisherige wie auch das weitere Wachstum kosteneffizient und qualit?tsvoll zu bew?ltigen.
Wann wird die Sanierung des ML-Westbaus realisiert und wie lange wird sie dauern?
Bezüglich des konkreten Zeitpunkts der Gesamtsanierung des ML-Westbaus laufen momentan Abkl?rungen, da diese im Zusammenhang steht mit Massnahmen, welche im Rahmen von feuerpolizeilichen Auflagen der ML-Halle sichergestellt werden müssen.
Was passiert mit dem Kamin des ML-Geb?udes?
Der Kamin bleibt unver?ndert bestehen. Er ist zurzeit eingerüstet, damit die Aussenoberfl?chen gereinigt und neu gestrichen werden k?nnen. Der Verputz bleibt bestehen. Der Kamin beinhaltet die Rückkühlwerke der neuen K?ltezentrale, welche die warme Abluft der K?ltemaschine mit Wasser besprüht und die Luft entsprechend abkühlt.
Weshalb wird der Vorplatz des Hauptgeb?udes mit der Neugestaltung nicht st?rker begrünt als bisher?
Das Hauptgeb?ude und der Vorplatz stehen unter Denkmalschutz. Der Vorplatz wurde von Gustav Gull in Anlehnung an barocke Schlossbauten als ?Ehrenhof? konzipiert. Da bei Gull keine Grünfl?chen vorgesehen waren, k?nnen diese unter dem Aspekt des Denkmalschutzes nicht erg?nzt werden. Die ETH Zürich setzt - soweit dies raumplanerisch und denkmalpflegerisch m?glich ist - die Anforderung so, dass das Lokalklima durch Neubauten und Sanierungen verbessert werden kann. Konkrete Massnahmen sind zum Beispiel eine vermehrte Begrünung und Verschattung sowie der Neubau von Teichen oder die Entsiegelung von Oberfl?chen für eine optimierte Versickerung sowie Verdunstung, welche einen positiven Kühlungseffekt bewirkt.
Auch bei einer zunehmenden Digitalisierung bleibt die ETH Zürich eine Pr?senzuniversit?t und muss das Studierendenwachstum entsprechend fl?chenm?ssig auffangen k?nnen. In welchen Projekten und Geb?uden gibt es Entwicklungsm?glichkeiten für die Lehre?
Die Lehre geh?rt zum Grundauftrag der ETH Zürich und ist entsprechend ein zentrales Kriterium auch in Bezug auf ihre bauliche Entwicklung. Der zus?tzliche Bedarf im Bereich der Lehre ist erkannt und fliesst in aktuellen wie auch zukünftigen Projekten ein. Auch Projekte wie das Student Project House im alten Fernheizkraftwerk und das geplante ETH Centre for Student and Entrepreneurs (HIC) auf dem H?nggerberg widmen sich Angeboten an Studierende. Markante l?ngerfristige fl?chenm?ssige Entwicklungsm?glichkeiten im Bereich der Lehre sind auf dem H?nggerberg in Projekten ab 2030 m?glich. So zum Beispiel im Rahmen des Neubaus HWS oder der HIL-Sanierung. Kurzfristig wird zu prüfen sein, wo auf bestehenden Fl?chen noch zus?tzliche Arbeitspl?tze geschaffen werden k?nnen; die Erfahrungen mit Corona werden dazu genutzt.
Wenn man in einem Geb?ude arbeitet, welches bei laufendem Betrieb saniert wird, wird man oft von Unannehmlichkeiten oder Unvorhergesehenem betroffen. Wie stellt die ETH sicher, dass Lehre und Forschung durch die Bauarbeiten nicht eingeschr?nkt werden, und dass die Bauabl?ufe gut koordiniert sind?
Die Abteilung Immobilien ist bestrebt die Beeintr?chtigungen durch bauliche Massnahmen auf einem m?glichst tiefen Niveau zu halten. Dies beginnt bei der Berücksichtigung unterschiedlichster Gegebenheiten bei der Planung der Projekte bis hin zur Ausführung und ?berwachung. Für den 澳门美高梅金殿 H?nggerberg wird beispielsweise ein Kataster mit besonders Vibrations-sensiblen Bereichen geführt. Darauf aufbauend ist ein Monitoringkonzept in Aktion, welches diese Bereiche überwacht. Daran wird laufend weitergearbeitet, um den Nutzenden auch Zugriff auf erhobene Daten geben zu k?nnen. Auch im Bereich der Lehre z.B. hinsichtlich der Verfügbarkeit von ruhigen Prüfungsr?umen finden zwischen der Abteilung Immobilien und der Prüfungsplanstelle der akademischen Dienste regelm?ssige Absprachen zur Planung statt. Weiter wird auf eine proaktive, regelm?ssige und m?glichst frühzeitige Kommunikation geachtet und allf?llige Zielkonflikte frühzeitig zu erkennen und angehen zu k?nnen. Auch w?hrend des Baus stehen die Bauprojektleitenden mit einer Vertretung seitens der Nutzenden laufend im Kontakt.
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